Speiseröhrenkrebs
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
Letzte Aktualisierung:
- Speiseröhrenkrebs, auch bekannt als Ösophaguskarzinom, bezeichnet eine Krebserkrankung der Speiseröhrenschleimhaut. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Speiseröhrenkarzinomen unterscheiden: das Adenokarzinom und das Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre.
- Frühe Symptome wie Schwierigkeiten beim Schlucken können ein frühes Warnzeichen für Speiseröhrenkrebs sein. Eine endoskopische Untersuchung der Speiseröhre hilft Ärzten, den Verdacht zu bestätigen oder auszuräumen.
- Die geeignete Behandlung von Speiseröhrenkrebs richtet sich nach dem jeweiligen Tumorstadium. Neben der eigentlichen Krebsbehandlung benötigen die Betroffenen oft eine individuelle Ernährungsberatung.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel bietet einen allgemeinen Überblick über das Thema Speiseröhrenkrebs. Für spezifische Fragen zu Ihrer persönlichen Situation können Sie sich gerne an uns wenden.
Was versteht man unter Speiseröhrenkrebs?
Die Speiseröhre, in der Fachsprache auch Ösophagus genannt, ist ein muskulöser Schlauch, der den Mund- und Rachenraum mit dem Magen verbindet. Die Innenseite dieses Schlauches ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die oberste Schicht dieser Schleimhaut besteht aus flachen Zellen, den sogenannten Epithelzellen. Bei Speiseröhrenkrebs kommt es zu Veränderungen dieser Zellen in der Schleimhaut der Speiseröhre. Experten unterscheiden im Wesentlichen zwei Typen von Ösophaguskarzinomen:
- Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich aus den flachen Epithelzellen der Schleimhaut, welche in der gesamten Speiseröhre vorhanden sind. Ungefähr 40 Prozent der Patienten mit Speiseröhrenkrebs sind von dieser Art des Karzinoms betroffen.
- Das Adenokarzinom entsteht aus Drüsenzellen der Schleimhaut, die sich im unteren Abschnitt der Speiseröhre, am Übergang zum Magen, befinden. Rund 5 von 10 Krebspatienten mit Speiseröhrenkrebs weisen ein solches Adenokarzinom auf. Befindet sich das Adenokarzinom mehr als zwei Zentimeter unterhalb des Übergangs, wird es als Magenkrebs eingestuft.
Darüber hinaus existieren weitere, seltenere Formen von bösartigen Tumoren in der Speiseröhre. Hierbei handelt es sich um Sonderformen der bereits genannten Karzinome, die jedoch nur in sehr seltenen Fällen auftreten.
Wie häufig tritt Speiseröhrenkrebs auf?
Speiseröhrenkrebs stellt eine eher unübliche Krebserkrankung dar. In Deutschland sind es ungefähr 0,7 Prozent aller Krebsneuerkrankungen pro Jahr. Insgesamt wird jährlich bei etwa 5.600 Männern und 1.700 Frauen die Diagnose Speiseröhrenkrebs gestellt. Im Durchschnitt erkranken Frauen mit 72 Jahren und Männer mit 68 Jahren.
Prognose und Aussichten auf Heilung bei Speiseröhrenkrebs
Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Therapie von Speiseröhrenkrebs hängt stark vom Stadium der Krankheit ab. Grundsätzlich gilt: Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Allerdings wird nur etwa jeder dritte Tumor der Speiseröhre in einem frühen Stadium diagnostiziert. Wird der Tumor erst in einem späteren Stadium festgestellt, ist die Prognose meist ungünstiger.
Die behandelnden Ärzte passen die Therapie individuell an die jeweilige Situation der Betroffenen an. Dabei spielen auch die spezifischen Symptome und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten eine wichtige Rolle.
Quellenangaben und weiterführende Links für Interessierte und Fachleute
Bitte beachten: Dieser Text wurde auf Basis der aktuellen medizinischen Leitlinie auf seine Aktualität überprüft. Da der Inhalt den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht, wurden keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl relevanter Links zur weiteren Information sowie die Quellen, die für die Erstellung dieses Textes herangezogen wurden.
Patientenratgeber
Für Patienten, Angehörige und interessierte Leser bietet der Patientenratgeber des Leitlinienprogramms Onkologie leicht verständliche Informationen zum Thema Speiseröhrenkrebs.
Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus, Langversion 4.0, Dezember 2023, AWMF Registernummer: 021-023OL (abgerufen am: 22.01.2025)
Für die optimale Versorgung der Betroffenen sind ebenfalls die S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten, sowie gegebenenfalls die S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung von Bedeutung.
Für die begleitende Behandlung von Nebenwirkungen der Therapie steht die Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen zur Verfügung.
Epidemiologie
Aktuelle statistische Daten liefert das Zentrum für Krebsregisterdaten unter www.krebsdaten.de. Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre Krebs in Deutschland, abrufbar am 24.01.2025.
Fachliteratur
Anatomie; T. H. Schiebler, H.-W. Korf; 10. Vollständig überarbeitete Auflage © 2007 Steinkopff