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Rückenschmerzen vorbeugen

Rückenschmerzen

Häufige Rückenschmerzen sind unspezifische, meist tief sitzende Schmerzen ohne Ausstrahlung oder mit scheinbarer Ausstrahlung in die Extremitäten.

Lumbago

Lumbago, oft auch als "Hexenschuss" bezeichnet, verursacht einen plötzlichen, stechenden Schmerz im Rücken. Die Ursache liegt in einer Reizung der sensorischen Nerven der Wirbelsäule und nicht in einer Kompression von Spinalnerven. Meist betroffen ist die Lendenwirbelsäule. Typisch ist ein zunächst lokalisierter, meist stechender Schmerz im Lendenbereich, oft verbunden mit einer Zwangshaltung, Bewegungseinschränkung, Muskelverspannung und Druckschmerz an den Dornfortsätzen. Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen sind nicht vorhanden. Eine bildgebende Diagnostik ist nicht notwendig.

Facettensyndrom

Ein Facettensyndrom ist ein Schmerzsyndrom, das durch eine meist chronische Reizung der Facettengelenke verursacht wird, oft im Zusammenhang mit degenerativen Gelenkveränderungen (Spondylarthrose). Kennzeichnend sind tiefe Rückenschmerzen an der Stelle der betroffenen Gelenke, häufig mit einer scheinbaren Ausstrahlung in die Beine (in der Regel nicht unterhalb der Knie). Lähmungen oder eindeutige Sensibilitätsausfälle treten nicht auf. Typischerweise verstärken sich die Schmerzen bei Belastung (z. B. beim Zurücklehnen oder bei langem Stehen oder Gehen). Nur bei länger anhaltenden Beschwerden (> 6-12 Wochen) ohne Besserung ist eine bildgebende Diagnostik gerechtfertigt.

Iliosakralgelenksblockade

Bei einer Iliosakralgelenksblockade äußern sich myofasziale, tief liegende Schmerzen im Lendenbereich, die bis in die seitliche Oberschenkelregion, bis zum großen Trochanter ausstrahlen können. Die Schmerzen können auch im Liegen und beim Drehen im Bett auftreten.

Radikulopathie

Eine akute oder chronische Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln kann zu Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und/oder Lähmungen im Versorgungsgebiet eines (Monoradiculitis) oder mehrerer (Polyradiculitis) Spinalnerven führen. Ursächlich sind meist degenerative Veränderungen (z.B. Bandscheibenvorfall), seltener Entzündungen (z.B. Gürtelrose) oder Tumore mit Druckwirkung. Starke Sensibilitätsausfälle oder deutliche Lähmungen sprechen für eine zeitnahe Bildgebung und ggf. chirurgische Entlastung des komprimierten Spinalnervs.

Neuralgische Schulteramyotrophie

Die neuralgische Schulteramyotrophie, auch als Parsonage-Turner-Syndrom bekannt, ist eine ätiologisch ungeklärte Neuritis des Plexus brachialis mit akut einsetzenden, von der Bewegung unabhängigen Schmerzen im Schulterarm-Bereich. Nach einigen Tagen treten Lähmungen der Schulter- und Armmuskulatur auf. Empfindungsstörungen treten nur in einem Drittel der Fälle auf. Die Lähmungen verschwinden meist nach einigen Monaten.

Claudicatio spinalis

Bei einer Spinalkanalstenose kann es zu einer Claudicatio spinalis kommen. Patienten sind in Ruhe meist beschwerdefrei, führen aber nach längerem Gehen tiefe Rückenschmerzen auf, oft mit scheinbarer oder echter Ausstrahlung in die Beine. Gleichzeitig können Gangunsicherheit (Ataxie), Kribbeln oder Lähmungen auftreten. Die Beschwerden bessern sich, wenn sich die Patienten hinsetzen oder sich nach vorne beugen (Lordosierung der Lendenwirbelsäule). Bei typischer klinischer Symptomatik ist eine bildgebende Diagnostik indiziert.

Konus-Syndrom

Ein massiver Druck auf den Conus medullaris (S3-S5) z.B. durch Tumore, Bandscheibenvorfall oder Ischämie des Rückenmarks kann zu einer Taubheitsgefühl im "Reithosen"-Bereich, Harn- und Stuhlinkontinenz sowie einem reduzierten Sphinktertonus führen. Das Konus-Syndrom tritt meist zusammen mit einem Kauda-Syndrom auf. Eine sofortige Dekompression ist notwendig.

Kauda-Syndrom

Eine starke Kompression der Nervenfasern der Cauda equina z. B. durch einen Bandscheibenvorfall oder Tumor verursacht radikuläre Schmerzen, Taubheitsgefühl im "Reithosen"-Bereich, Reflexausfälle, Lähmungen, Harn- und Stuhlinkontinenz sowie reduzierten Sphinktertonus. Eine sofortige Dekompression ist erforderlich.


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