Gut und günstig rewe
Eigenmarken im Test: So günstig und dennoch qualitativ hochwertig sind sie wirklich
Altersfreigabe: ab 0 (verfügbar rund um die Uhr)
Wie bedeutend ist der Preisvorteil bei Eigenmarken im Vergleich zur Markenqualität? Wir analysieren die Fakten!
Der Familieneinkauf unter der Lupe:
Der typische Einkaufswagen unserer Testfamilie aus Gottmadingen am Bodensee beinhaltet verschiedene Markenprodukte: Kellogg's, Golden Toast, Nutella - insgesamt 20 Artikel. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 54,82 Euro. Wie viel Einsparungen sind mit Eigenmarken möglich?
Für unser Experiment wählt die Familie vergleichbare Eigenmarken von Kaufland ("K-Classic"), Edeka ("Ja!") und Rewe ("Gut & Günstig"), sowie die Produkte von Aldi ("Milsani", "Goldähren", "Gut Bio") und Lidl ("Vemondo", "Saskia", "Freeway").
Bei mehreren Eigenmarkenoptionen eines Herstellers, entscheidet sich die Familie für die jeweils kostengünstigste Variante.
Wie stark ist die Einsparung durch Eigenmarken?
Die Ergebnisanalyse zeigt überraschende Ergebnisse: Die Eigenmarken-Produkte führten in allen getesteten Supermärkten, egal ob Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe oder Edeka, zu exakt denselben Kosten von 27,34 Euro. Im Vergleich zum Einkauf mit Markenprodukten (ca. 55 Euro), bedeutet dies eine Einsparung von fast der Hälfte.
Detaillierte Analysen zeigen oft, dass Markenprodukte im Vergleich zu Eigenmarken weniger Inhalt in der Verpackung bieten. Beispielsweise enthalten die Teepackungen der Eigenmarken häufig 25 Beutel, während die teureren Markenprodukte nur 20 Beutel beinhalten. Unser Vergleich berücksichtigt stets die gleiche Produktmenge.
Zusätzliche Faktoren wie Logistik und Vertrieb beeinflussen die Preisgestaltung.
Welche Faktoren machen Eigenmarken so kostengünstig?
Hersteller von Eigenmarken für Supermärkte und Discounter sparen an verschiedenen Kosten, die Markenhersteller tragen müssen. Dazu gehört die Werbefinanzierung und die Kosten für die Akquisition und Bindung von Händlern. Die direkten Vertragsbeziehungen und effizientere Logistik- und Vertriebsstrukturen führen zu niedrigeren Kosten, die sich letztlich im Endprodukt wiederspiegeln. Aber spiegelt sich dieser Preisvorteil auch in der Qualität wider?
Können Eigenmarken mit Markenprodukten mithalten?
Während die Doppelkekse von Prinzenrolle für die Testfamilie im Geschmackstest die Nase vorn haben, stellt sich die Frage, ob die Zusammensetzung und Qualität der Zutaten ausreichend sind.
Markenprodukt mit Schokolade, Eigenmarken nur mit Kakaocreme
Ernährungsexpertin Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erkennt einen direkten Qualitätsunterschied: Markenprodukte enthalten Schokolade, während Eigenmarken Kakaocreme bieten - kein direkter Vergleich!
Doch nicht immer ist teurer gleich besser...
Eigenmarken-Kaffee überzeugt im Geschmackstest
In einer Blindverkostung mit 100 Kaffeetrinkern schnitt der Eigenmarken-Kaffee von Edeka ("Gut & Günstig") am besten ab, gefolgt von den Eigenmarken von Rewe, Lidl, Kaufland und Aldi. Der Marken-Kaffee von Tchibo landete am Ende auf dem letzten Platz!
Heinz-Ketchup: Mehr Zucker im Markenprodukt
Während Lidl und Rewe in ihren Eigenmarken-Ketchups Zucker und Süßstoff verwenden, verzichten Aldi, Kaufland und Edeka auf zusätzliche Süßungsmittel, außer Zucker. Alle Eigenmarken-Ketchups enthalten jedoch weniger Zucker als das Heinz-Original.
Kellogg's Smacks deutlich teurer als Eigenmarken-Getreide-Pops
Die Getreide-Pops von Kellogg's sind im Vergleich zu den Eigenmarken-Produkten doppelt so teuer. Auch im Hinblick auf die Inhaltsstoffe (54% Weizen bei Kellogg's und mindestens 67% bei Eigenmarken) weisen die Eigenmarken einen deutlichen Vorteil auf.
Sparen beim Einkaufen: Welche Marken stecken hinter den No-Name-Produkten?
No-Name-Produkte, oft als Eigenmarken bezeichnet, werden häufig von bekannten Markenherstellern produziert. Zwei Marktbeobachter zeigen, wo Verbraucher sparen können.
MarktcheckSWR
Geschmackstest: Ein Fazit aus Sicht der Testfamilie
Nach mehrmonatiger Vergleichsbeurteilung von Eigen- und Markenprodukten ist die Testfamilie vom Ergebnis sehr positiv überrascht.
Die Mutter Melanie Näther fasst zusammen: "Vom Einkauf her könnte ich gut und mit gutem Gewissen auch NoName-Produkte verwenden." Sicherlich gibt es bei einigen Produkten, wie Dosentomaten oder Produkten mit Schokolade, einen merklichen Unterschied. Hier bleiben die Markenprodukte die erste Wahl.
Marktcheck-Analyse: Eigenmarken auf Augenhöhe mit Markenprodukten
Die Ergebnisse unserer vergangenen zwei Jahre belegen: Eigenmarken erreichen oft eine qualitative Vergleichbarkeit mit Markenprodukten. Von 50 Produktvergleichen konnten Eigenmarken 19-mal und Markenprodukte 20-mal gewinnen; 11-mal gab es einen Gleichstand.
Auch die Stiftung Warentest bestätigt diese Schlussfolgerung. Bei 1.400 Lebensmittelprüfungen lag die durchschnittliche Bewertung für Markenprodukte bei 2,8 und für Eigenmarken bei 2,7. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Bioprodukten festgestellt.
Eigenmarken fördern die Bio-Lebensmittel
Günstigere Eigenmarken tragen dazu bei, Bioprodukte einem breiteren Kundenkreis zugänglich zu machen. Verbraucher, die sich zuvor teurere Bio-Produkte nicht leisten konnten, haben jetzt kostengünstigere Bio-Optionen zur Auswahl.
Eigenmarken in verschiedenen Preisstufen
Nach dem großen Erfolg von Aldi und Lidl bei Eigenmarken haben sich diese Produkte auch bei Supermärkten etabliert. Eine breite Auswahl und verschiedene Preisniveaus sind verfügbar.
Zum Beispiel bietet Edeka Fusilli Nudeln in drei Eigenmarken: "Gut & Günstig" (0,79 Euro), Edeka (1,39 Euro) und "Edeka Genussmomente" (2,19 Euro).
Steigende Bedeutung von Eigenmarken in der Lebensmittelbranche
Heute machen Eigenmarken 45 Prozent des Lebensmittelumsatzes aus. Diese Zahl dürfte in Zukunft weiter steigen, da Handelsketten ihr Eigenmarken-Sortiment kontinuierlich ausbauen und Markenhersteller unter Druck setzen.
Eigenmarken als Verhandlungsmacht
Eigenmarken sind nach Aussage von Unternehmensberater Hermann Sievers nicht nur ein Mittel, um Kunden durch niedrige Preise zu gewinnen, sondern auch ein strategisches Druckmittel bei den Verhandlungen mit Markenherstellern.
Markenpreise durch Eigenmarken weniger stark erhöht
Verbraucher profitieren von den Verhandlungen zwischen Supermärkten und Markenherstellern. Beispiel: Heinz wollte die Preise für Ketchup stark erhöhen. Edeka lehnte dies ab und entwickelte seine eigene Marke "Papa Joe's" mit der Kampagne "Wenn Heinz zu frech wird, kommt der Papa." Daraufhin reduzierte Heinz seine Preisforderungen.
Eigenmarken von Drogeriemärkten (dm, Rossmann, Müller)
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