Wann ist der beste Zeitpunkt, um Kletterrosen zu schneiden?
Kletterrosen fachgerecht schneiden, einpflanzen und richtig pflegen
Inhaltsübersicht
Wie pflanzt man Kletterrosen optimal?
Im Rosensektor ist der Handel mit wurzelnackter Ware gängig. Diese Pflanzen werden während ihrer Ruhephase im Frühjahr oder Herbst ohne Erdballen angeboten. Containerrosen sind im Laufe des Jahres verfügbar. Im Gegensatz zu wurzelnackten Rosen sind sie nicht an bestimmte Pflanzzeiten gebunden und können jederzeit an ihrem vorgesehenen Standort eingepflanzt werden. Bei einer Herbstpflanzung ist ein Frostschutz im ersten Winter ratsam, um potenzielle Schäden am Holz durch Frost zu verhindern. Eine Anhäufung mit Rindenmulch bietet den Basen der Kletterrosen Schutz vor winterlichen Kahlfrösten.
Kletterrosen streben nach oben und benötigen im Beet verhältnismäßig wenig Platz. Als Standort wird ein sonniges Beet oder ein Bereich vor einer Mauer oder Wand gewählt. Kletterrosen sind ausgezeichnet für die Begrünung von Fassaden geeignet. Auch halbschattige Bereiche werden toleriert, wobei die Blütenpracht mit abnehmender Lichtintensität geringer ausfällt. Südost- und Westlagen haben sich als günstige Standorte bewährt.
Eine leichte Luftbewegung am Standort ist von Vorteil. Ähnlich wie bei anderen Rosenarten fördert feuchtes Laub die Verbreitung von Pilzerkrankungen. Je schneller das Laub abtrocknet, desto gesünder bleiben die Rosen insgesamt.
Kletterrosen gedeihen gut in normalem Gartenboden. Der Boden sollte idealerweise durchlässig, tiefgründig, kräftig und reich an Nährstoffen sein. Staunässe oder eine zu starke Verdichtung des Bodens sind unbedingt zu vermeiden. Permanente Nässe ist gänzlich auszuschließen. Bei zu feuchten Böden kann eine Drainage mit Sand oder Kies geschaffen oder eine erhöhte Pflanzposition (Dammaufschüttung) realisiert werden.
Unabhängig vom Bodentyp ist man bei der Kultivierung im Topf. Diese Option bietet sich für sonnige Innenhöfe, Dachterrassen oder Balkone an. Es sollten robuste Gefäße verwendet werden, die Frost und Witterung über Jahre standhalten und der dauerhaften Bepflanzung mit Kletterrosen langfristig gute Bedingungen bieten. Als Substrat dient durchlässige Pflanz- oder Gehölzerde mit einem hohen Anteil an Mineralien oder groben Bestandteilen.
Aufgrund ihres üppigen Wuchses pflanzt man Kletterrosen üblicherweise nicht direkt nebeneinander. In den meisten Fällen beträgt der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen mehrere Meter. Krautige Begleitpflanzen können mit einem halben Meter Abstand gesetzt werden. Diese beeinträchtigen das Kletterwachstum der Rosen in keiner Weise. Ein gewisser Abstand sollte zwischen der Rose und der Kletterhilfe eingehalten werden. Kleinere Kletterrosen werden im Abstand von etwa 50 cm leicht schräg zum Rankgerüst gepflanzt. Bei größeren Kletterrosen oder Ramblern beträgt der empfohlene Abstand 70 bis 90 cm.
Die Pflanztiefe von Rosen wird durch die Veredlungsstelle bestimmt. Diese verdickte Stelle zwischen der Wurzel und den grünen Trieben sollte sich in etwa 5 cm Tiefe unter der Erdoberfläche befinden.
Als Nachbarn haben sich verträgliche Stauden und Halbsträucher als geeignet erwiesen. Blauraute (Perovskia), Katzenminze (Nepeta) oder der allseits beliebte Lavendel (Lavandula) sind an sonnigen Standorten gute Nachbarn. Wenn der Fuß der Rose im Schatten liegt, empfiehlt sich die Kombination mit Clematis. Waldreben, der deutsche Name von Clematis, wachsen weniger stark und nutzen die dominante Kletterrose als Rankhilfe für ihr eigenes Wachstum.
Benötigen Kletterrosen eine Kletterhilfe?
Kletterrosen bilden keine Haftwurzeln aus und benötigen für ihr Wachstum eine Rankhilfe oder ein Gerüst. Eiserne Kletterhilfen bieten Halt bei Solitärpflanzungen im Beet. Rosen- und Torbögen sind beliebte Gestaltungselemente, um Gartenbereiche effektvoll voneinander abzugrenzen. Metallene Rosenpavillons, die als Ganzes den Rosen zum Klettern dienen, versprechen idyllische Plätzchen und Landhausatmosphäre. Für die Begrünung von Wänden und Fassaden ist ein Spalier notwendig, das mit einigen Zentimetern Abstand zur Wand angebracht wird. Dieses muss ausreichend stabil sein, um das Gewicht der Rosen zu tragen.
Das Pflanzloch wird in einem Abstand von ca. 50 cm zur Rankhilfe ausgehoben. Rosen wurzeln im Allgemeinen tief. Um ihnen das Anwachsen zu erleichtern, sollte das Pflanzloch etwas tiefer sein und der Grund mit einer Grabegabel gelockert werden. Trockene Wurzelballen von Containerrosen werden vor dem Einpflanzen in einem Wasserbad getränkt. Sie verbleiben so lange im Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Wurzelnackte Rosen verbringen mehrere Stunden im Wasser, damit sich das Holz mit Wasser vollsaugen kann. Beim Einpflanzen wird darauf geachtet, dass sich die Veredlungsstelle etwa 5 cm unter der Erdoberfläche befindet.
Kletterrosen können auch in größeren Töpfen kultiviert werden. Die Kübelkultur sollte jedoch gut überlegt sein. Wie alle Kübelpflanzen benötigen sie alle fünf Jahre einen Substratwechsel. Da sich Kletterrosen mit dem Rankgerüst verbinden, kann ein Austausch des Bodens problematisch sein. Wurzelnackte Kletterrosen erhalten bei der Pflanzung einen initialen Pflanzschnitt, bei dem alle Triebe auf Kniehöhe zurückgeschnitten werden.
Wie pflegt man eine Kletterrose richtig?
Der Begriff Kletterrose ist in gewisser Weise irreführend. Kletterrosen verfügen weder über Haftwurzeln, noch können sie sich winden oder umschlingen. Sie wachsen lediglich in die Höhe und würden ohne Stütze zu Boden fallen. Aus diesem Grund müssen diese Spreizklimmer genannten Kletterpflanzen angebunden und am Rankgerüst fixiert werden. Hierfür eignen sich Bast, Clips, gummierter Draht oder locker befestigte Kabelbinder. Die Blütenbildung findet hauptsächlich im oberen Bereich statt. Die Triebe sollten möglichst waagerecht oder fächerförmig angebunden werden. Diese Anordnung sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Blüten über den gesamten Strauch und bremst zudem das starke vertikale Wachstum aus. Wenn man sie frei aufrecht wachsen lässt, verkahlt der untere Bereich in der Regel.
Während der Sommermonate sollte auf eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit geachtet werden. Es ist wichtig, nur den Boden zu bewässern, damit die Blätter trocken bleiben. Kletterrosen werden zweimal jährlich gedüngt. Die erste Düngergabe erfolgt zu Beginn des Austriebs im April, die zweite im Juni nach der ersten Blüte. Idealerweise verwendet man Rosendünger in der vom Hersteller empfohlenen Dosierung.
Wie werden Kletterrosen geschnitten?
Im Gegensatz zu Beet- und Strauchrosen benötigen Kletterrosen nur selten einen Schnitt. Nach etwa drei Jahren werden kurz vor dem Austrieb kranke oder abgestorbene Zweige entfernt und der Strauch ausgelichtet. Lange, unverzweigte Triebe von öfter blühenden Kletterrosen werden eingekürzt. Dieser Rückschnitt regt die Verzweigung an und fördert die Bildung neuer blütentragender Seitentriebe. Bei einmal blühenden Kletterrosen sollte auf einen Schnitt verzichtet werden. Wildtriebe, die unterhalb der Veredlungsstelle wachsen, müssen jedoch entfernt werden, da diese die Wurzelkraft in Anspruch nehmen und den eigentlichen Spross schwächen. Diese Wildlinge werden direkt an der Basis abgeschnitten. Bei mehrfach blühenden Kletterrosen werden im Sommer verblühte Pflanzenteile leicht zurückgeschnitten oder ausgeputzt.
Obwohl Kletterrosen unsere Winter in der Regel gut überstehen, können Kahlfröste oder eisige Winde zu Erfrierungen führen. Daher sollten die Rosenstöcke am Boden mit Erde oder Rindenmulch angehäufelt werden. Zusätzlichen Schutz bieten helles Vlies, Sackleinen oder eine Bambusmatte, mit der die Rosen bis in eine Höhe von zwei Metern umwickelt werden können. Nach strengen Wintern findet man an den Trieben der Kletterrose manchmal braune und abgestorbene Stellen, die vor dem Frühlingsbeginn und dem Austrieb entfernt werden sollten. Für den Schnitt verwendet man am besten eine hochwertige Garten- oder Rosenschere. Feste Lederhandschuhe sind unerlässlich, um Verletzungen zu vermeiden.
Der Pflanzenschutz ist bei Rosen ein wichtiges Thema. Trotz verbesserter Resistenzen kommt es immer wieder zu Problemen mit Pilzkrankheiten. Echter Mehltau, Sternrußtau, Grauschimmel oder Rosenrost sind einige der möglichen Infektionen. Befallenes Laub sollte regelmäßig entfernt und entsorgt werden. Feuchtigkeit und Wärme begünstigen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten, insbesondere auf den Blättern. Im Frühjahr können Pflanzenstärkungsmittel prophylaktisch eingesetzt werden.
Welchen Nutzen hat die Kletterrose?
Kletterrosen sind wunderschöne Gartenpflanzen, die mit ihrer Blütenpracht und ihrem kräftigen Wuchs begeistern. In Gärten sind diese blühenden Schönheiten kaum zu übersehen. In Staudenpflanzungen übernehmen sie an Obelisken oder anderen Rankhilfen eine Leitfunktion. An Tor- und Rosenbögen bilden sie als gestalterisches Element blühende Übergänge zwischen verschiedenen Gartenbereichen. Sitzecken unter bewachsenen Pergolen oder Rosenpavillons verwandeln sich während der Blütezeit in eine romantische Duftoase. Mit den leuchtenden Farben der Kletterrosen lassen sich Hauswände, Mauern und Fassaden optisch aufwerten. Stark wachsende Rambler-Rosen sind bei kreativen Gartenbesitzern beliebt, um alte Bäume zu begrünen. Diese wüchsigen Rosen klettern in die Bäume und nutzen absterbende Äste als natürliches Klettergerüst.
Weiterführende Informationen
Kletterpflanzen eignen sich hervorragend zur Begrünung von Wänden, Spaliere oder Pergolen. Zu den schönsten Vertretern zählen zweifellos die Kletterrosen. Im Sommer sorgen sie für eine scheinbar endlose Blütenfülle und verwöhnen mit ihrem herrlichen Duft. Der Begriff Kletterrosen umfasst sowohl Rank- als auch Rambler-Rosen. Beide Rosengruppen gehören zur Gattung der Rosen (Rosa), die weltweit etwa 270 Arten und viele tausend Züchtungen umfasst. Kaum eine andere Pflanze genießt in der professionellen Pflanzenzucht einen so hohen Stellenwert wie die Rose.
Zu den Kletter- und Rankrosen gehören Sorten mit aufrechtem, überhängendem Wuchs, die selten eine Höhe von drei Metern überschreiten. Ihr Wuchs zeichnet sich durch starke, steife Triebe mit ausgeprägten Stacheln aus. Das dichte Blätterkleid ist von mittel- bis dunkelgrüner Farbe. Die vielfältigen Blüten remontieren häufig und blühen mehrmals im Jahr. Rambler-Rosen zeichnen sich durch einen starken Wuchs und lange, biegsame, überhängende Triebe mit dichtem Laub und vielen Stacheln aus. Diese Rosen werden für ihre Wüchsigkeit geschätzt, da Höhen von fünf Metern und mehr keine Seltenheit sind. Die meisten Rambler-Rosen blühen nur einmal im Jahr, dafür aber von Früh- bis Hochsommer in einer unvergleichlichen Pracht. Ihre Blüten sind meist ungefüllt, seltener gefüllt. Sie wachsen am zweijährigen Holz und bilden Blütenbüschel. In den letzten Jahrzehnten wurden durch die Pflanzenzüchtung einige Rambler-Sorten entwickelt, die ähnlich wie Rankrosen remontieren und mehrmals im Jahr blühen.
Die Auswahl an Kletterrosen im Handel ist sehr groß. Es ist ratsam, Sorten mit dem ADR-Siegel zu wählen. Diese Rosensorten wurden über mehrere Jahre von Experten unabhängig gesichtet und geprüft. Sie zeichnen sich durch eine hohe Robustheit und besonders gute Blütenmerkmale aus.