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Das Schwitzen im Kontext von Fieber

Erhöhte Körpertemperatur

Praktische Hinweise vom Allgemeinmediziner

Eine erhöhte Körpertemperatur, gemeinhin als Fieber bezeichnet, ist nicht primär eine Erkrankung, sondern signalisiert vielmehr, dass der menschliche Organismus eine aktive Auseinandersetzung mit einer zugrunde liegenden Krankheit führt. Der Zustand erhöhter Körpertemperatur, im Volksmund Fieber genannt, tritt ein, sobald die Körperkerntemperatur über achtunddreißig Grad Celsius (38,0°C) steigt. Zur präzisesten Ermittlung der Körpertemperatur bei Fieber empfiehlt es sich, die Messung rektal (im Enddarm, auch als Körperkerntemperatur bekannt) oder alternativ sublingual, also unter der Zunge, vorzunehmen. Es ist zu beachten, dass eine rektal ermittelte Temperaturmessung tendenziell etwa 0,4 Grad Celsius (null Komma vier Grad Celsius) über den Werten liegt, die an den zuvor genannten alternativen Messpunkten erhoben werden. Körpertemperaturen, die das Maß von 41 Grad Celsius (einundvierzig Grad Celsius) überschreiten, bergen eine ernstzunehmende Gefahr für den Organismus. In den meisten Fällen erreicht die erhöhte Körpertemperatur ihren Höhepunkt in den späten Nachmittagsstunden oder am frühen Abend. Insbesondere Kinder neigen dazu, vergleichsweise einfach eine Erhöhung der Körpertemperatur zu entwickeln. Typischerweise wird ein beginnender Anstieg der Körpertemperatur von einem Gefühl des Fröstelns oder sogar von Schüttelfrost begleitet. Im Gegensatz dazu signalisiert das Nachlassen der fiebrigen Wärme oft den Beginn des Schwitzens (verstärkte Transpiration), was auf einen Temperaturabfall hindeutet. 

Zumeist ist die erhöhte Körpertemperatur, also Fieber, eine direkte Konsequenz einer Infektion, hervorgerufen durch Viren oder Bakterien. Infolge dieses Temperaturanstiegs im Körperinneren werden Stoffwechselprozesse intensiviert, was die natürliche Abwehrreaktion des Organismus (das Immunsystem) maßgeblich unterstützt. Folglich trägt Fieber aktiv dazu bei, Pathogene (Krankheitserreger) innerhalb des Organismus wirksamer zu bekämpfen. Aus diesem Grund sollte eine moderate Fiebererhöhung nicht unmittelbar durch Medikamente gesenkt werden. Eine therapeutische Intervention bei Fieber ist im Allgemeinen erst ab einer Temperatur von circa neununddreißig Grad Celsius (39,0°C) notwendig, es sei denn, der Patient leidet gleichzeitig unter starken Glieder- und Kopfschmerzen. 

Welche Maßnahmen Sie ergreifen können:

  • Eine Körpertemperatur unter 39,0°C (neununddreißig Grad Celsius) bedarf in der Regel keiner zwingenden Behandlung, es sei denn, dies betrifft Kinder mit einer Neigung zu Fieberkrämpfen oder ältere, bereits geschwächte Personen.
  • Absolute Bettruhe und körperliche Schonung sind essenziell; dabei ist leichte Bettwäsche zu bevorzugen, um einen potenziellen Wärmestau zu verhindern. Des Weiteren ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr vonnöten, da Dehydration die fiebrige Temperatur zusätzlich ansteigen lassen kann. Für Kleinkinder und Senioren ist dies von entscheidender Bedeutung, da sie sehr schnell zu "Austrocknung" (Dehydration) neigen.
  • Um eine Überhitzung (Wärmestau) zu vermeiden, sollten Kinder keinesfalls zu warm angezogen oder eingepackt werden.
  • Sollten die Temperaturen weiter ansteigen, können Wadenwickel eine wohltuende Linderung verschaffen; hierbei werden die Unterschenkel für ungefähr zehn Minuten (10 Min.) mit kühlen, feuchten Tüchern umhüllt. Es ist dringend Vorsicht geboten, um einen Wärmestau zu verhindern - decken Sie den Patienten lediglich mit einer leichten Decke zu! Bei Auftreten von "Gänsehaut" (Frösteln) muss die Anwendung sofort eingestellt werden.
  • Ein aufsteigendes Fieber, das von Schüttelfrost begleitet wird, kann durch eine gezielte Schwitzkur behandelt werden. Hierzu empfiehlt es sich, sehr heißen Holunderblüten- oder Lindenblütentee zu trinken und anschließend ein warmes Erkältungsbad zu nehmen; daraufhin sollte eine Ruhephase von mindestens zwei Stunden (120 Minuten) im Bett eingehalten werden.
  • Medikamente in Form von Tabletten, Säften oder Zäpfchen, die den Wirkstoff Paracetamol enthalten, sowie Präparate mit Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen entfalten eine fiebersenkende Wirkung und lindern zugleich effektiv auftretende Kopf- und Gliederschmerzen.  
  • Ein Arztbesuch ist für erwachsene Patienten zwingend notwendig, sobald das Fieber 39,5 Grad Celsius (neununddreißig Komma fünf Grad) überschreitet oder wenn nach einer Reise in die Tropen Fieber auftritt (hier besteht der Verdacht auf Malaria). Des Weiteren sollte bei Fieber ohne ersichtlichen Grund ärztlicher Rat eingeholt werden, beispielsweise bei Anzeichen einer Blinddarmentzündung oder Mittelohrentzündung. Säuglinge und Kleinkinder bedürfen ebenfalls einer umgehenden ärztlichen Untersuchung, falls Fieberkrämpfe auftreten oder eine entsprechende Neigung vorliegt, bei anhaltend erhöhter Temperatur oder wenn zusätzliche schwerwiegende Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Ohrenschmerzen oder ein Hautausschlag hinzukommen.

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