Rasendüngung mit Hornspänen
Hornspäne: Der natürliche Energiespender für Ihren Gartenboden
Hornspäne stellen einen altbewährten organischen Dünger dar, der Ihrem Gartenbereich neue Lebenskraft schenkt. Gerne zeige ich Ihnen, wie dieses Naturprodukt Ihre Pflanzen kräftigt und den Boden verbessert.
Das Wesentliche im Überblick
- Hornspäne sind ein vollständig organisches Düngemittel aus Rinderhörnern und -klauen
- Sie beinhalten hauptsächlich Stickstoff und entfalten ihre Wirkung als Langzeitdünger
- Hornspäne optimieren die Bodenbeschaffenheit und begünstigen das Bodenleben
- Sie sind für viele Bereiche im Garten verwendbar, vom Gemüse bis zum Rasen
Was genau sind eigentlich Hornspäne?
Hornspäne stellen ein faszinierendes Naturerzeugnis dar, das bei der Verarbeitung von Rinderhörnern und -klauen entsteht. Diese werden zerkleinert und zu feinen Spänen oder zu Mehl verarbeitet. Das Resultat ist ein rein organischer Dünger, der vorwiegend aus Keratin besteht - einem Protein, das im Übrigen auch in unseren Haaren und Fingernägeln vorkommt. Erstaunlich, oder?
Die Nährstoffkomposition von Hornspänen
Der Hauptnährstoff in Hornspänen ist Stickstoff, mit einem nennenswerten Anteil von circa 14%. Darüber hinaus sind geringe Mengen an Phosphor und Kalium sowie Spuren von Magnesium und Calcium enthalten. Diese Zusammenstellung macht Hornspäne zu einem geeigneten Stickstoffdünger für eine Vielzahl von Gartenpflanzen. Im Laufe meiner mehrjährigen Tätigkeit als Gärtnerin habe ich beobachtet, dass insbesondere stickstoffbedürftige Pflanzen von dieser Nährstoffkombination profitieren.
Vorzüge im Vergleich zu synthetischen Düngemitteln
Verglichen mit synthetischen Düngemitteln bieten Hornspäne einige bemerkenswerte Vorteile:
- Sie sind ein reines Naturprodukt ohne chemische Zusätze
- Die Nährstoffe werden langsam und gleichmäßig freigesetzt
- Sie verbessern langfristig die Bodenstruktur
- Es besteht kein Risiko einer Überdüngung oder Auswaschung
- Sie begünstigen das Bodenleben und die Humusbildung
Aufgrund dieser Merkmale tragen Hornspäne zu einem gesunden und vitalen Gartenboden bei. In meinem eigenen Garten konnte ich beobachten, wie die Bodenqualität über die Jahre durch den regelmäßigen Einsatz von Hornspänen deutlich aufgewertet wurde.
So entfalten Hornspäne ihre Wirkung im Erdreich
Die spezielle Wirkungsweise von Hornspänen macht sie zu einem wertvollen Unterstützer im Garten. Betrachten wir die wichtigsten Aspekte einmal näher.
Langsamer Nährstoffaustausch
Im Unterschied zu Mineraldüngern werden die Nährstoffe aus Hornspänen nur nach und nach freigesetzt. Bodenbakterien zerlegen das Keratin langsam und stellen so die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung. Dieser Ablauf kann in Abhängigkeit von der Bodentemperatur und -feuchtigkeit einige Monate dauern. Auf diese Weise werden die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt, ohne dass es zu einer Überdüngung kommt. Es ist interessant zu beobachten, wie die Natur hier ihren eigenen Takt vorgibt.
Bodenverbesserung und Humusaufbau
Hornspäne wirken aktiv an der Verbesserung der Bodenzusammensetzung mit. Sie lockern verdichtete Böden auf und erhöhen das Speichervermögen für Wasser. Gleichzeitig fördern sie die Entstehung von Humus, der für die Fruchtbarkeit des Bodens entscheidend ist. Ein Boden, der reich an Humus ist, kann Nährstoffe besser speichern und an die Pflanzen abgeben. In meinem Garten konnte ich über die Jahre verfolgen, wie sich die Bodenstruktur verbessert hat - von einem eher festen, lehmhaltigen Boden zu einer lockeren, krümeligen Struktur.
Förderung des Bodenlebens
Ein gesunder Gartenboden strotzt vor Leben. Hornspäne bieten Nahrung für Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Diese wiederum bauen organisches Material ab und machen Nährstoffe für Pflanzen zugänglich. So entsteht ein sich selbst erhaltender Kreislauf, der die Bodenfruchtbarkeit langfristig steigert. Es ist erstaunlich, wie viel Leben sich in einer Handvoll gesunden Bodens befindet!
Vielseitige Einsatzgebiete im Garten
Hornspäne sind wahre Multitalente im Garten. Sie können in beinahe allen Bereichen eingesetzt werden, von Gemüsebeeten bis hin zum Rasen. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Einsatzbereiche:
Im Nutzgarten
Viele Gemüsesorten sind sogenannte Starkzehrer und profitieren insbesondere von der Düngung mit Hornspänen. Insbesondere Kohlsorten, Tomaten, Gurken und Kürbisse reagieren positiv auf eine Gabe von Hornspänen. Arbeiten Sie die Späne vor der Aussaat oder dem Einpflanzen in das Erdreich ein. Bei länger andauernden Kulturen kann auch eine Nachdüngung sinnvoll sein. In meinem Nutzgarten habe ich vor allem bei Tomaten gute Erfahrungen mit Hornspänen gesammelt - sie entwickeln sich kräftiger und tragen mehr Früchte.
Obstbäume und Beerensträucher
Auch Obstgehölze freuen sich über eine Düngung mit Hornspänen. Verteilen Sie die Späne im Frühjahr weitläufig unter der Baumkrone und harken Sie sie leicht ein. Bei Beerensträuchern wie etwa Himbeeren oder Johannisbeeren können Sie die Hornspäne direkt um die Pflanzen herum verteilen. Ich habe festgestellt, dass meine Obstbäume nach einer regelmäßigen Düngung mit Hornspänen nicht nur mehr Früchte tragen, sondern diese auch aromatischer schmecken.
Zierpflanzen und Blumenbeete
Für eine üppige Blütenpracht und gesundes Wachstum benötigen auch Zierpflanzen ausreichend Nährstoffe. Hornspäne eignen sich gut für Stauden, Rosen und einjährige Sommerblumen. Mischen Sie die Späne vor dem Einpflanzen in die Erde oder streuen Sie sie im Frühjahr zwischen die bereits vorhandenen Pflanzen. Meine Rosen haben besonders gut auf die Düngung mit Hornspänen reagiert - mit kräftigeren Trieben und einer verlängerten Blütezeit.
Rasenflächen
Ein saftig grüner, dichter Rasen benötigt regelmäßige Düngung. Hornspäne sind hier eine gute Wahl, da sie den Rasen gleichmäßig mit Stickstoff versorgen und kein schnelles Wachstum provozieren. Verteilen Sie die Späne im Frühjahr und Sommer gleichmäßig und wässern Sie im Anschluss gründlich. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass der mit Hornspänen gedüngte Rasen nicht nur dichter und grüner wird, sondern auch weniger anfällig für Moos und Unkraut ist.
Die korrekte Anwendung von Hornspänen
Der beste Zeitpunkt zur Ausbringung
Das Frühjahr stellt den idealen Zeitpunkt dar, um Hornspäne auszubringen. Meiner Erfahrung nach eignet sich besonders die Phase kurz vor oder während der Bodenbearbeitung - etwa zwei bis drei Wochen, bevor Sie aussäen oder einpflanzen. So können Sie die Nährstoffe optimal in das Erdreich einarbeiten. Im Übrigen lohnt sich auch eine Herbstdüngung, vor allem für Gehölze und Stauden, die früh im Jahr zu wachsen beginnen.
Wie viel ist ausreichend? Dosierung für verschiedene Pflanzen
Je nach Pflanzenart und Bedarf an Nährstoffen variiert die ideale Menge an Hornspänen. Aus meiner langjährigen Praxis haben sich folgende Richtwerte als nützlich erwiesen:
- Gemüsebeete: 80-100 g/m²
- Obstbäume: 100-150 g/m²
- Zierpflanzen: 60-80 g/m²
- Rasen: 50-70 g/m²
Für Topfpflanzen empfehle ich, etwa 2-3 g Hornspäne pro Liter Substrat unterzumischen.
Wie bringe ich Hornspäne am besten aus?
Hornspäne sollten Sie stets leicht in den Boden einarbeiten. Dies gelingt am besten durch Einharken, flaches Eingraben oder Untermischen beim Umgraben. Bei Rasenflächen genügt es, die Hornspäne oberflächlich auszustreuen und gründlich zu wässern. Für Topfpflanzen mische ich die Hornspäne direkt unter das Pflanzsubstrat - dies hat sich bei mir bewährt.
Kombinieren mit anderen Düngemitteln
Hornspäne können hervorragend mit anderen organischen Düngern kombiniert werden. Eine Mischung mit Kompost oder gut verrottetem Stallmist kann die Nährstoffversorgung erheblich verbessern. Vorsicht ist jedoch bei der Kombination mit mineralischen Düngemitteln geboten - hier besteht die Gefahr einer Überdüngung.
Hornspäne oder Hornmehl? Ein kleiner Vergleich
Worin unterscheiden sie sich im Detail?
Der größte Unterschied zwischen Hornspänen und Hornmehl liegt in der Korngröße. Hornspäne sind mit 2-5 mm deutlich gröber, während Hornmehl feiner gemahlen ist (unter 1 mm). Interessanterweise ist die Nährstoffzusammensetzung fast identisch: Beide beinhalten etwa 14% Stickstoff, 1% Phosphor und 0,5% Kalium.
Wann setze ich was ein?
Die unterschiedlichen Korngrößen beeinflussen, wie schnell die Nährstoffe verfügbar werden:
- Hornmehl wirkt schneller und eignet sich gut für kurzfristigen Nährstoffbedarf
- Hornspäne haben eine langsamere, dafür länger anhaltende Wirkung - ideal für eine Langzeitdüngung
In meinem Garten verwende ich Hornmehl gerne für Topfpflanzen und Saatbeete, während Hornspäne meine erste Wahl für die Grunddüngung im Garten darstellen.
Vor- und Nachteile im Überblick
Hornspäne trumpfen auf mit:
- Lang anhaltender Wirkung über einen Zeitraum von mehreren Monaten
- Verbesserung der Bodenzusammensetzung
- Geringerem Auswaschungsrisiko
Allerdings entfalten sie ihre Wirkung anfangs langsamer und lassen sich schwieriger in Substrate einmischen.
Hornmehl überzeugt durch:
- Schnellere Nährstoffverfügbarkeit
- Leichtere Einarbeitung, besonders bei Topfpflanzen
Nachteilig sind die kürzere Wirkungsdauer und eine höhere Auswaschungsgefahr.
Praxistipps für die Verwendung
So bereiten Sie Pflanzbeete optimal vor
Für die Vorbereitung von Pflanzbeeten empfehle ich, Hornspäne etwa zwei Wochen vor dem Bepflanzen einzuarbeiten. Lockern Sie den Boden 20-30 cm tief auf, verteilen Sie die Hornspäne gleichmäßig und harken Sie sie leicht ein. Ein anschließendes, durchdringendes Wässern begünstigt die Zersetzung. Diese Methode hat sich in meinem Garten über die Jahre bewährt.
Nachdüngen während der Wachstumsperiode
Für eine Nachdüngung während der Wachstumsperiode habe ich gute Erfahrungen mit einer Mischung aus Hornspänen und Hornmehl gemacht. Die Hornspäne sorgen für eine lang anhaltende Versorgung, während das Hornmehl schnell verfügbare Nährstoffe liefert. Verteilen Sie die Mischung vorsichtig um die Pflanzen und arbeiten Sie sie leicht in den Boden ein.
Herbstdüngung für mehrjährige Pflanzen
Eine Herbstdüngung mit Hornspänen eignet sich besonders gut für mehrjährige Pflanzen wie Obstbäume, Beerensträucher und Stauden. Bringen Sie die Hornspäne im späten Herbst aus, wenn die Pflanzen in die Ruhephase übergehen. So können sich die Nährstoffe über den Winter im Boden anreichern und stehen im Frühjahr zur Verfügung. Verwenden Sie hier eine etwas geringere Dosierung als im Frühjahr, etwa 60-80 g/m². In meinem Garten hat sich diese Methode insbesondere bei Rosen und Obstbäumen bewährt.
Umweltaspekte und Nachhaltigkeit von Hornspänen
Hornspäne sind nicht nur ein effektiver Dünger, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Produkten. Als Nebenprodukt der Rindfleischverarbeitung nutzen sie Ressourcen, die ansonsten möglicherweise ungenutzt bleiben würden. Das empfinde ich persönlich als besonders faszinierend an diesem vielseitigen Naturprodukt.
Ökologische Vorzüge von Hornspänen
Die Verwendung von Hornspänen bringt mehrere ökologische Vorteile mit sich, die ich in meiner langjährigen Gartenpraxis immer wieder beobachten konnte:
- Langsame Nährstoffabgabe: Hornspäne geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum ab, was Auswaschungen und Überdüngung deutlich verringert.
- Bodenverbesserung: Sie fördern die Humusbildung und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig - ein Effekt, den ich in meinem eigenen Garten deutlich wahrnehmen kann.
- Förderung des Bodenlebens: Hornspäne bieten Nahrung für Mikroorganismen und fördern so ein gesundes Bodenleben.
- Kreislaufwirtschaft: Als Nebenprodukt der Fleischindustrie tragen sie zur Ressourceneffizienz bei, was in Zeiten knapper werdender Rohstoffe besonders wichtig erscheint.
Herkunft und Produktionsstandards
Bei der Auswahl von Hornspänen lohnt es sich, auf die Herkunft und die Produktionsstandards zu achten. Hochwertige Produkte stammen aus kontrollierter Tierhaltung und werden schonend weiterverarbeitet. Einige Hersteller bieten sogar Hornspäne aus ökologischem Landbau an - eine Option, die ich persönlich bevorzuge.
Alternative organische Düngemittel
Neben Hornspänen existieren weitere organische Dünger, die ähnliche Vorteile bieten. In meinem Garten verwende ich je nach Bedarf verschiedene Varianten:
- Kompost: Selbst hergestellt oder erworben, liefert er eine breite Palette an Nährstoffen und ist somit das Multitalent unter den organischen Düngern.
- Guano: Reich an Phosphor, sollte aber aufgrund des Risikos einer möglichen Überdüngung vorsichtig verwendet werden. Ich setze ihn nur sehr gezielt ein.
- Pflanzenjauchen: Selbst angesetzt aus Brennnesseln oder Beinwell, liefern sie schnell verfügbare Nährstoffe. Ein wahrer Krafttrunk für Pflanzen, wie ich immer wieder feststelle.
Häufige Fehler bei der Verwendung von Hornspänen
Bei der Anwendung von Hornspänen können Fehler unterlaufen, welche die Wirksamkeit einschränken oder gar Schäden verursachen können. Aufgrund meiner Erfahrung möchte ich auf einige typische Stolpersteine hinweisen.
Überdosierung und deren Folgen
Eine zu hohe Dosierung von Hornspänen kann zu Problemen führen, die ich leider schon bei einigen Gartenfreunden beobachten musste:
- Verbrennungen an Pflanzenwurzeln durch eine zu hohe Stickstoffkonzentration
- Übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung - besonders ärgerlich bei Tomaten und Co.
- Erhöhte Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten
Um dies zu vermeiden, rate ich dazu, sich an die empfohlenen Mengenangaben zu halten und eher etwas weniger als zu viel zu düngen. Im Zweifelsfall ist weniger oft mehr.
Falsche Einarbeitungstechnik
Die korrekte Einarbeitung der Hornspäne ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Hier sind zwei typische Fehler, die ich oft in meiner Beratungstätigkeit beobachte:
- Zu oberflächliches Ausbringen: Nährstoffe werden nicht optimal freigesetzt und können abgetragen werden.
- Zu tiefes Eingraben: Mikroorganismen im oberen Bodenbereich können die Hornspäne nicht erreichen.
Aus meiner Erfahrung hat sich eine leichte Einarbeitung in die oberen 5-10 cm des Bodens als ideal erwiesen. Auf diese Weise können die Nährstoffe optimal genutzt werden.
Ungeeignete Lagerung
Eine falsche Lagerung kann die Beschaffenheit der Hornspäne beeinträchtigen. In meinem Gartenschuppen achte ich besonders auf folgende Punkte:
- Feuchtigkeit vermeiden: Sie führt zu vorzeitiger Zersetzung und Nährstoffverlust
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung: Kann die Struktur der Hornspäne verändern
Am besten lagern Sie Hornspäne kühl, trocken und dunkel, idealerweise in einem luftdichten Behältnis. So bleiben sie lange haltbar und behalten ihre volle Wirksamkeit.
Kombination von Hornspänen mit anderen Gartenpraktiken
Die Wirkung von Hornspänen lässt sich durch die Kombination mit anderen Gartenpraktiken verbessern. Hier sind einige Ansätze, die sich in meinem Garten bewährt haben.
Mulchen und Hornspäne
Die Kombination von Mulchen und Hornspänen bietet einige Vorteile, die ich sehr schätze:
- Schutz vor Austrocknung: Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und fördert die langsame Freisetzung der Nährstoffe aus den Hornspänen.
- Unterdrückung von Unkraut: Mulchschicht und Hornspäne zusammen erschweren das Aufkommen von unerwünschten Pflanzen - eine echte Arbeitserleichterung.
- Förderung des Bodenlebens: Beide Materialien bieten Nahrung für Bodenorganismen, was zu einem gesunden, lebendigen Boden beiträgt.
In meinem Garten verteile ich die Hornspäne gerne direkt unter die Mulchschicht aus organischen Materialien wie Stroh oder Grasschnitt. Das hat sich als besonders wirksam erwiesen.
Kompostierung und Hornspäne
Hornspäne können auch bei der Kompostierung eingesetzt werden. Hier sind zwei Aspekte, die ich besonders spannend finde:
- Stickstoffquelle: Sie gleichen das C/N-Verhältnis aus, insbesondere bei holzigem Material. Das beschleunigt den Kompostierungsprozess erheblich.
- Beschleunigung der Verrottung: Der hohe Stickstoffgehalt fördert die Aktivität der Mikroorganismen, was zu einer schnelleren Umsetzung führt.
Allerdings gebe ich Hornspäne nur in kleinen Mengen zum Kompost, da sie sich langsamer zersetzen als andere organische Materialien. Es ist eine Frage des Gleichgewichts.
Fruchtfolge und Düngung
Eine durchdachte Fruchtfolge in Verbindung mit Hornspänen-Düngung kann den Gartenboden langfristig aufwerten. Hier sind einige Erfahrungen aus meiner Gartenpraxis:
- Anpassung an den Nährstoffbedarf: Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl profitieren besonders von Hornspänen. Ich setze sie gezielt für diese Kulturen ein.
- Bodenerholung: Nach der Hornspänen-Düngung baue ich gerne Leguminosen wie Bohnen oder Erbsen an. Sie reichern den Boden mit zusätzlichem Stickstoff an - ein perfektes Zusammenspiel.
- Langfristige Bodenverbesserung: Der regelmäßige Wechsel von Pflanzenarten in Kombination mit organischer Düngung fördert die Bodengesundheit nachhaltig.
Bei der Planung der Fruchtfolge berücksichtige ich stets, dass Hornspäne ihre Nährstoffe über mehrere Monate abgeben. So profitieren auch Folgekulturen davon - ein schöner Nebeneffekt, der die Planung etwas vereinfacht.
Spezielle Anwendungen für problematische Böden
Während meiner jahrelangen Gartenerfahrung bin ich immer wieder auf verschiedene Bodentypen gestoßen, die besondere Herausforderungen mit sich bringen. Interessanterweise haben sich Hornspäne dabei als wahre Alleskönner erwiesen.
Sandige Böden verbessern
Sandböden können recht kompliziert sein - sie sind häufig nährstoffarm und speichern Wasser schlecht. Hier kommen Hornspäne ins Spiel: Sie lockern den Boden nicht nur auf, sondern erhöhen auch seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. Ich mische gerne eine ordentliche Portion unter die obere Bodenschicht. Das verbessert die Struktur spürbar und versorgt die Pflanzen über lange Zeit mit Nährstoffen.
Lehmige Böden auflockern
Lehmböden stellen uns vor das entgegengesetzte Problem - sie sind schwer und verdichten schnell. Auch hier helfen Hornspäne, die Bodenstruktur aufzulockern. Im Frühjahr arbeite ich sie großzügig in die oberen 20 cm des Bodens ein. Mit der Zeit zersetzt sich das Material und schafft kleine Hohlräume, die die Durchlüftung verbessern. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich der Boden über die Saison hinweg verändert.
pH-Wert-Regulierung
Ein weiterer Vorteil von Hornspänen ist ihr nahezu neutraler pH-Wert. Das macht sie zu einem vielseitigen Helfer bei der Bodenverbesserung. Bei leicht sauren Böden können sie ausgleichend wirken, in alkalischen Böden unterstützen sie eine langsame Absenkung des pH-Werts. Allerdings sollten wir realistisch bleiben: Für stark alkalische Böden reichen Hornspäne allein nicht aus - da sind zusätzliche Maßnahmen gefragt.
Jahreszeitliche Anwendung von Hornspänen
In meinem Garten verwende ich Hornspäne das ganze Jahr über. Je nach Jahreszeit passe ich die Anwendung an, um das Beste aus diesem wertvollen Dünger herauszuholen:
Frühjahrsdüngung
Der Frühling ist die Hauptzeit für Hornspäne. Die Pflanzen sind hungrig nach dem Winter, und jetzt können wir ihnen einen guten Start in die Saison ermöglichen. Ich arbeite die Späne großzügig in die obere Bodenschicht ein, bevor ich neue Pflanzen setze oder Samen aussäe. So stehen den Pflanzen von Anfang an ausreichend Nährstoffe zur Verfügung.
Sommerdüngung
Im Sommer nutze ich Hornspäne gerne zur Nachdüngung, insbesondere bei Nährstoffliebhabern wie Tomaten oder Kürbissen. Eine dünne Schicht, die um die Pflanzen gestreut und leicht untergehackt wird, hilft bei der Versorgung. Ein wichtiger Tipp aus meiner Erfahrung: Immer gut wässern, damit die Nährstoffe zu den Wurzeln gelangen können.
Herbstdüngung
Eine Herbstdüngung mit Hornspänen hat sich in meinem Garten besonders für mehrjährige Pflanzen und Gehölze bewährt. So können sie über den Winter Reserven aufbauen. Ich arbeite die Späne vorsichtig in den Boden ein, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Über die kalte Jahreszeit zersetzt sich das Material langsam und steht den Pflanzen im Frühjahr zur Verfügung.
Wintervorbereitung
Im späten Herbst verwende ich Hornspäne, um Beete für die nächste Saison vorzubereiten. Ich streue sie großzügig auf die Flächen und lasse sie über den Winter einarbeiten. Der Frost hilft dabei, das Material in den Boden zu bringen. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie gut vorbereitet der Boden im Frühjahr dann ist.
Hornspäne: Ein Alleskönner für den Garten
Nach all den Jahren der Gartenarbeit bin ich immer wieder beeindruckt von der Vielseitigkeit der Hornspäne. Ihre langsame Nährstoffabgabe macht sie zu einem zuverlässigen Dünger, der die Pflanzen über einen langen Zeitraum versorgt. Gleichzeitig verbessern sie die Bodenzusammensetzung und fördern das Bodenleben - ein echter Mehrwert für jeden Garten.
Ob im Gemüsebeet, bei Zierpflanzen oder im Obstgarten - überall leisten Hornspäne gute Dienste. Und das Beste daran: Sie passen perfekt in einen nachhaltigen Garten, da sie ein reines Naturprodukt sind.
Ich bin gespannt, welche Entwicklungen die Zukunft für Hornspäne bereithält. Vielleicht werden wir spezielle Mischungen für bestimmte Pflanzengruppen oder Bodentypen sehen. Auch in der ökologischen Landwirtschaft könnten Hornspäne eine noch größere Rolle spielen - die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt.
Eines ist sicher: Wer einmal die positiven Effekte von Hornspänen im eigenen Garten erlebt hat, wird sie nicht mehr missen wollen. Sie sind für mich zu einem unverzichtbaren Baustein für einen gesunden, lebendigen Garten geworden - und das ganz ohne chemische Zusätze. Es lohnt sich, ihnen eine Chance zu geben!