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Ärzte ohne Impfung

Erste anonyme Hinweise bei den Ärzten des Nordschwäbischen Kreisverbands. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass der Hinweis ohne Angabe des Namens und des Wohnsitzes des Arztes erfolgte, welcher angeblich Impfbescheinigungen ausgestellt, aber keine zugelassenen Impfstoffe verabreicht hatte. Der Hinweis enthielt sinngemäß den Satz: "Ein Arzt im Ries macht das...".

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Die unklaren Umstände und die unbekannte Zielrichtung des Hinweises wurden vom Nördlinger Allgemeinmediziner Sebastian Völkl bemerkt. Als erster Vorsitzender des Kreisverbandes leitete er das Schreiben unverzüglich an die Bayerische Landesärztekammer und die Behörden weiter. Völkl, der die Covid-19-Impfungen im Landkreis Donau-Ries koordiniert, befürchtet, dass dieser Fall das Vertrauen in alle Impfärzte seiner Region beeinträchtigen könnte.

Die Landesärztekammer bestätigte auf Anfrage, dass weitere anonyme Hinweise eingingen. Auch diese bitten um Vertraulichkeit und Nichtweitergabe. Ein Hinweisgeber war wahrscheinlich ein Arzt oder eine Ärztin. Völkl erinnerte sich, dass in einem Hinweis auch der Begriff "Schonimpfung" verwendet wurde, welcher "Impfen ohne tatsächliche Impfung" bedeuten kann.

Eine Schwierigkeit bei den Ermittlungen ist der Nachweis von Zeugen. Personen, die eine solche "Schonimpfung" wussten, werden den Arzt vermutlich nicht angezeigt haben. Trotzdem erfolgte eine Strafanzeige, von unbekannter Quelle.

Der Fall könnte mit einem Berufsverbot enden

Laut der Bayerischen Landesärztekammer ist der beschuldigte Mediziner in Verbindung mit Corona-Leugnern bekannt, jedoch nicht zu den prominentesten Vertretern dieser Gruppe gehörend. Dies erklärt zum Teil eine Stellungnahme unter Google-Rezensionen unter dem Namen "TimeOutGamer", in welcher es heißt: "Schon vor Corona fand ich es unangemessen, dass er mir seine Verschwörungstheorien über den dritten Weltkrieg aufdrängte." Weitere Bewertungen kritisieren die "absurden Theorien" des Arztes. Andere wünschen ihm "viel Kraft für die kommenden Auseinandersetzungen". Er wird als guter Arzt beschrieben, der sich noch Zeit für seine Patienten nimmt.

Bestätigen sich die Vorwürfe, so könnten ernste berufsrechtliche Konsequenzen für den Arzt folgen. Die zuständige Regierung von Oberbayern könnte ein Verfahren zur Aberkennung der ärztlichen Approbation einleiten, was zu einem endgültigen oder vorläufigen Berufsverbot führen könnte. Eine vorübergehende Untersagung der Impftätigkeit ist ebenfalls denkbar.

Der verdächtigte Arzt ist derzeit nicht telefonisch erreichbar. Die Praxis gibt Auskunft über eine "geschlossene Praxis aus gesundheitlichen Gründen". Patienten, die sich beim Arzt impfen ließen, konnten sich am Montag im ehemaligen Impfzentrum von Nördlingen einem Antikörpertest unterziehen, um die Wirksamkeit der Impfung zu verifizieren. Vor dem Gebäude bildete sich bereits am Vormittag eine Schlange. Zusätzliche Tests sind am Mittwoch von 9 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 12.30 Uhr möglich. An diesem Dienstag findet um zu diesem Fall eine Pressekonferenz im Landratsamt in Donauwörth statt. Die verspätete Reaktion auf die Hinweise von Mitte Juli wird dort womöglich erörtert.


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